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In der Vergangenheit hätten sich viele Verkehrsminister nicht für die Bahn interessiert, sagte Burkert. „Aber ein Verkehrsminister, der die Bahn aktiv sabotiert, ist neu.“

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https://archive.is/Kt6ou

  • JensSpahnpasta@feddit.org
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    1 day ago

    Das wirklich irritierende ist ja, dass alle Beteiligten hier staatlich sind und der ganze Ärger einfach nur ein Verschiebebahnhof ist: Das Netz gehört dem Staat, die DB gehört dem Staat, das Verkehrsministerium erst Recht. Und dann wird mit viel Aufwand und viel Beteiligten viel Geld über irgendwelche Töpfe verschoben, statt einfach eine einzige, staatliche Eisenbahn zu betreiben, die Züge da fahren lässt, wo sie gebraucht werden.

    • Teddy Police@feddit.org
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      2 hours ago

      Das hier ist simple Sabotage. Die CDU, FDP und AfD wollen die Bahn privatisiert sehen und den Laden verkaufen. Das wird politisch weniger schädlich wenn die Bahn als Milliardengrab für den Steuerzahler gesehen wird. Die Strategie nennt man im englischen Sprachraum “starve the beast” und ist die Strategie, mit der Thatcher ihr vereinigtes Königreich vor die Wand gefahren hat.

      Dann kommt die übliche Leier von “die Wirtschaft wird es hinbekommen, das profitabel zu betreiben”, mit dem D-Ticket gibt es jetzt auch einen ordentlichen inoffiziellen Subventionskanal für die prospektiven Käufer der Bahn (und es ist trotzdem gut im Konzept).

      Man kann so auch eine Abschätzung machen ob Fr. Palla einen Plan hatte, der tatsächlich hätte funktionieren können.

    • Aber das wäre ja gegen das neoliberalism EU-Wettbewerbsrecht… (und wo kämen wir denn da hin mit einer funktionierenden Bahn?! Gehts unseren armen Autoherstellern nicht schon schlecht genug?!)

    • MaggiWuerze@feddit.org
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      22 hours ago

      Ja, aber hast du es noch nicht gehört? Alles funktioniert besser wenn man es einem “Markt” aussetzt

  • plyth@feddit.org
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    1 day ago

    Jetzt wird auch klar, warum eine Frau Bahncheffin werden durfte. Wenn die Kündigungen, Preiserhöhungen und Verbindungsstreichungen durch sind, kann sicher auch wieder ein Mann das kriselnde Unternehmen übernehmen und retten.

    • firala@feddit.org
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      4 hours ago

      Es ist tatsächlich so, dass Firmen in schlechten Zeiten statistisch häufiger Frauen zu Vorständen/Chefs ernennen. Die Idee ist, damit Aufbruchs- und Veränderungswillen zu zeigen (“jetzt machen wir alles anders, jawollja!”). Das führt aber dann gleichzeitig häufiger auch dazu, dass wenns nicht klappt, die Frau an der Spitze tiefer fällt und bestehende mysogyne Meinungen verstärkt werden. Ob das hier so laufen wird, weiß ich nicht, aber ich hoff mal nicht.

    • aaaaaaaaargh@feddit.org
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      25
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      1 day ago

      Ich denke auch, dass man da sowas vor hat. Die Frau ist ziemlich gut in ihrem Job und zeitgleich gilt sie als nahe an der Basis. Sowas ist eigentlich genau das Gegenteil von dem, was der handelsübliche CSU-Verkehrsminister will und ist.

  • DrunkenPirate@feddit.org
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    17 hours ago

    Ich komme langsam zu der Arbeitshypothese, dass die Bahn vermutlich schnell völlig privatisiert werden soll. Das größte Problem bei der Bahn ist die Politik, die ständig widersprüchlich und auf Wählerstimmen schielend reinregiert.

    Telekom und Post zeigen ja, dass Privatisierung erfolgreich sein kann. Da hat die Politik sich weitestgehend aus dem Geschäft rausgehalten und sich als größter Anteilseigner zurückgehalten.

    Edit: Um mal den anekdotischen Erfahrungsberichten entgegen zu wirken. Erkläre mir doch bitte einer, warum 3 Unternehmen als Staatsbetrieb angefangen haben, zwei davon privatisiert wurden, und das Einzige, das staatlich blieb, heutzutage komplett - wirklich auf allen Ebenen versagt. Die anderen beiden aber nicht. Ob das wohl mit der Privatisierung zusammen hängt?

    • geissi@feddit.org
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      2 minutes ago

      warum 3 Unternehmen als Staatsbetrieb angefangen haben, zwei davon privatisiert wurden

      Alle drei wurden “privatisiert”. Dass die DB AG in Staatsbesitz ist, ändert nichts daran, dass sie privatwirtschaftlich organisiert ist, eine Gewinnerzielungspflicht hat und dem europäischen Wettbewerbsrecht unterliegt.

      Und “warum” sie privatisiert wurden: aus politischer Ideologie.
      Die Neoliberale Idee, dass der Markt regelt, und es eine Art Naturgesetz sei, dass privatwirtschaftlich orientierte Unternehmen automatisch effizienter und besser wären als staatliche.
      Vgl auch Reagan und Thatcher

      Dazu kann man sich auch die Geschichte der Privatisierung der British Rail ansehen, die gleich mehrfach gescheitert ist und wiederholt wieder verstaatlicht werden musste.

      Der Vergleich mit Post und Telekom ist auch interessant. Wir haben so ziemlich das teuerste und schlechteste Internet und Mobilfunknetz Europas. Und die Post muss keine physische Infrastruktur unterhalten sondern darf auf staatlich gebauten Straßen fahren.

    • Zacryon@feddit.org
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      1 day ago

      “Telekom und Post zeigen ja, dass Privatisierung erfolgreich sein kann.”

      Hat er das gerade wirklich gesagt? Wir leben offenbar in verschiedenen Welten.

      • DrunkenPirate@feddit.org
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        17 hours ago

        Kennst du die Post/Telekom noch als Staatsunternehmen? Eine Ahnung wie das in den 80igern war mit Telefonanschluss bekommen oder Paket/ Brief aufgeben?

        Geh mal aufs Amt - ja, das sind die mit dem Fax und so - dann bekommst du eine Idee, wie Telekom und Post heute noch wären, wären sie staatlich geblieben.

    • trollercoaster@sh.itjust.works
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      1 day ago

      Ja, die Privatisierung ist so erfolgreich, dass man bei denen jetzt nur noch beschissene Qualität zu Wucherpreisen kriegt.

      Hauptsache, die Schmarotzer an der Spitze und die Aktionäre sind zufrieden.

      • DrunkenPirate@feddit.org
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        17 hours ago

        Da mögen andere Menschen allerdings eine andere Meinung haben:

        • Telekom ist Marktführer als Breitband-Anbieter
        • Post ist Marktführer als Paketdienstleister

        Die sind sicher alle dumm, die Leute. Sollen sie doch Hermes und DPD nutzen. Oder Vodafone und 1&1.

    • Shyze3D@feddit.nl
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      1 day ago

      Das sind obendrein völlig verschiedene Märkte und der Staat hält sich bei Post (Portofestlegung) und Telekom (es hat nen Grund, dass wir jetzt erst Glasfaser ausbauen) auch nicht raus.

      • DrunkenPirate@feddit.org
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        17 hours ago

        Ja, er reguliert ein wenig. Aber er quatscht nicht gnadenlos in die Firmenstrategie rein und setzt ständig andere Schwerpunkte.

        • kossa@feddit.org
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          5 hours ago

          Könnte er bei der Bahn ja auch. Man bestellt ja ein Management und könnte das Management auch seinen Job tun lassen. Hat ja nichts mit privat oder öffentlich gehaltenen Anteilen zu tun.

          Wie du schreibts, ist Vater Staat ja auch größter Eigner bei Post und Telekom.

    • AlmightyDoorman@kbin.earth
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      1 day ago

      Weil der Breitbandausbau unter der Telekom so super funktioniert? Ich würde nicht sagen, dass die privatisierung der Telekom so super gut läuft. Ja day to day ist stabil aber der Infrastruktur part ist dort auch problematisch. Und Mobilfunk ist in Deutschland immernoch ein witz, 5g für viele nur ein Traum, und alles sehr überteuert.

      • DrunkenPirate@feddit.org
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        17 hours ago

        So ein paar anekdotische Details finde ich nicht wirklich überzeugend. Ich könnte die hier seitenlang von meinen bescheidenen Erfahrungen mit Vodafone dieses Jahr schreiben.

        Die Internetabdeckung ist in Deutschland bis auf ein paar kleine Landstriche vorhanden. Die Preise sind nicht vollkommen überzogen. Und es gibt keine Wartezeiten von 6 Monaten mehr, bis dein Telefonanschluss genehmigt wird.

        Und, ganz am Rande, bekommt der Bund regelmäßig Gewinnausschüttungen beider Unternehmen. Ist bei der Bahn ja umgekehrt.