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In der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen zeigen 7 Prozent ein klares rechtsextremes Weltbild. Das sind doppelt so viele wie innerhalb der Gesamtgruppe der Befragten. Junge Menschen, die ihre Einstellungen erst noch bilden, werden auf Social Media massiv mit rechten Inhalten konfrontiert. Rechtsextreme und rechtspopulistische Akteure richten sich bewusst an junge Gruppen.
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25 Prozent der Befragten vertreten eine libertär-autoritäre Ideologie, die Menschen nach Leistung und Nützlichkeit bewertet. Sie vereint individualistische mit neoliberalen und autoritären Vorstellungen vom gesellschaftlichen Miteinander. Im Mittelpunkt stehen radikal verstandene individuelle Freiheit und Wettbewerbsfähigkeit und die Idee, jeder solle auf sich selbst achten.
Diese Gruppe neigt mit 13,5 Prozent deutlich stärker zu einem rechtsextremen Weltbild und zu politischer Gewalt. Die libertär-autoritäre Mentalität öffnet menschenfeindlichen Vorstellungen den Weg in die Mitte.
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Nur noch 56 Prozent sehen den Klimawandel als „große Bedrohung für das Land“. In den letzten beiden Studien waren es noch 70 Prozent. Umgekehrt weist ein Drittel der Befragten die Aussage der Bedrohung zurück – zuvor waren es nur etwa 10 Prozent.
Der Anteil derer, die eine klimaprogressive Haltung vertreten, sinkt auf 51 Prozent. Die Haltung zum Klimaschutz geht einher mit der Haltung zur Demokratie. Befragte mit klimapolitisch regressiver (rückschrittlicher) Haltung sind in Bezug auf liberale Demokratie distanziert.



Ich würde das ganze so interpretieren:
Das sich Menschen eine Führerfigur - oder vielleicht politisch neutraler formuliert - einen “Anführer” wünschen, jemand der politische Visionen hat, diese vermitteln kann und auf die Erreichung dieser Ziele klar sichtbar hinarbeitet, das ist doch nur ein Beleg dafür wir weichgespült und blass die heutigen Politiker sind. Wann hatten wir zuletzt einen Politiker mit klaren politischen Visionen (ich zähle jetzt Machtgeilheit und den willen zur Selbstbereicherung nicht als solche)? In den letzten Jahren konnte ich da höchstens bei Haback Ansätze davon erkennen.
Na, die könnten dann ja aber auch die linke toll finden. Die haben ja auch noch u.a. Heidi Reichinnnek. Oder was ist mit Gysi, der stand ja auch lang genug zur Verfügung? Glaub klare Positionen alleine reichen nicht aus, ein paar Menschen wünschen sich schon auch autoritäre Machthaber.
Da wirst du grundsätzlich zwar schon recht haben, denke ich. Hier stimmen aber 15% der Aussage “Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert” zu.
Natürlich war bspw. das würdelose Affentheater des Ampelniedergangs viel Wasser auf die Mühlen der eh schon grassierenden Einstellung, dass Politik nicht Kooperation und Kompromiss, sondern Kampf und Dominanz bedeuten sollen. Und die Leute sind genervt, dass wir nach Merkel und Scholz nun den dritten an der Backe haben, der lieber gemütlich auf Sicht fährt. Aber die obige Aussage ist schon noch ein anderes Kaliber.