Guter Artikel mit ein paar Basisregeln im Finanzwissen. Ich muss leider gestehen, dass ich die 4%-Regel noch nicht kannte. Bin aber noch nicht in der Entnahmephase oder in der Nähe der dieser.

So funktioniert die Vier-Prozent-Regel Die Regel besagt, dass man ab Beginn des Ruhestands jährlich vier Prozent seines angesparten Vermögens aus seinem Portfolio entnehmen kann, ohne dass man in den folgenden 30 Jahren pleitegeht. Das Vermögen muss dabei mindestens das 25-fache der jährlichen Ausgaben betragen. Wer beispielsweise 30.000 Euro pro Jahr braucht, sollte 750.000 Euro angespart haben. William Bengen entwickelte die Regel 1994, die sogenannte Trinity-Studie bestätigte sie 1998 für gemischte Portfolios aus Aktien und Anleihen.

100% Aktien ist gut am Anfang. Oder bis ca 50-60 Jahre, je nach Risikoaffinität.

Bengen: Wenn sie sich in der frühen Ansparphase befinden, würde ich sagen: so hoch wie eben möglich. Wenn Sie die damit verbundenen Schwankungen ertragen können, würde ich sagen: Halten Sie 100 Prozent Aktien. Sie haben ja noch viel Zeit bis zur Pensionierung und können etwaige Krisen aussitzen. Der Markt wird sich nach einem Kurssturz wieder erholen, das war bisher immer so. Zu 100 Prozent in Aktien zu gehen, bietet die Chance, schnell Vermögen auszubauen. Anleihen nützen in dieser Zeit nur wenig.

Und vor allem dieser Absatz trifft es auf den Kern. Versuche ich seit einiger Zeit meinen Kindern beizubringen - der Zinseszins. Ein entscheidendes Konstrukt, dessen Verständnis zwischen Armut über und Reichtum entscheidet:

ZEIT: Dank des Zinseszinseffekts reichen auch schon wenige 100 Euro im Monat, um fürs Alter eine ziemlich große Summe anzusparen. Unterschätzen immer noch zu viele die Möglichkeiten dieses langfristigen Sparens? Bengen: Albert Einstein soll einmal gesagt haben: Der Zinseszins ist das achte Weltwunder. Er arbeitet immer für Sie, phänomenal, oder? Warum also nicht dabei sein und das Ersparte für sich arbeiten und langsam Vermögen wachsen zu lassen? Das ist quasi geschenkt.

Meine Anmerkung dazu: Der Zinseszins arbeitet gegen dich als Kredit, Abo oder Leasing. Denn dann arbeitet er für die Bank.

  • ladicius@lemmy.world
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    1 month ago

    Es gibt online einige Entnahmerechner, mit denen man sehr bequem herausfinden kann, wie weit ein Betrag bei welchem Entnahmeverhalten reichen wird, und zwar unter Einbeziehung der während des Entnahmezeitraums anfallenden Rendite.

    Zinseszinsformel ist echt ein Muss. Multiplikation für Ertrag, Division für Schuldendienst!

    • DrunkenPirate@feddit.orgOP
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      1 month ago

      Ich finde solche Faustformeln immer ganz hilfreich, da sie einfach zu verstehen und einfach zu merken sind:

      • 8% jährliche Rendite aus Aktien im historischen Schnitt
      • 8% Rendite verdoppelt das Aktienportfolio in 10 Jahre (10 x 8% und die restlichen 20% sind Zinseszinseffekte)
      • 4% Entnahme im Jahr bei Renteneintritt/ Entsparphase hält das Portfolio lange groß (ist logischerweise auch die Hälfte der 8% im Schnitt)
  • copacetic@discuss.tchncs.de
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    1 month ago

    100% Aktien ist gut am Anfang. Oder bis ca 50-60 Jahre, je nach Risikoaffinität.

    Ich hab noch nie verstanden, warum man kurz vor der Rente umschichten sollte. Selbst wenn man bereits Rentner ist, hat man noch Vermögen, das man die nächsten 10 Jahre nicht braucht, also ohne viel Risiko in Aktien stecken kann.

    • Padit@feddit.org
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      1 month ago

      Naja, aber genau deswegen sollte man z.b. in 80% Aktien und 20%Geldmarktfond umschichten, damit man auch mal 5 jahre Rezession/Kurseinbrüche verkraftet. Solange man nie verkaufen muss, kann man natürlich bei 100% bleiben